Nachruf Univ.-Prof. Dr. Karl Haidmayer


Der Komponist Karl Haidmayer ist am Fronleichnamstag im 95. Lebensjahr friedlich entschlafen.

 

In der österreichischen Musikszene war Karl Haidmayer kein Unbekannter, wenngleich seine größten Erfolge im Ausland zu verzeichnen waren. Bereits in den fünfziger und sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts entfaltete Karl Haidmayer ein vielseitiges Wirken, einerseits als Pianist mit Tourneen durch viele europäische Staaten, andererseits als Komponist und Musikkritiker. Zahlreiche Konzerte mit Ur- und Erstaufführungen machten den Namen Karl Haidmayer im In- und Ausland bekannt. Sein Oeuvre umfasst rund 350 Werke, darunter 18 Sinfonien, Chansons, Filmmusik, Kammermusik, Chorwerke u.v.m. Neben seiner Unterrichtstätigkeit an der Grazer Musikhochschule, übte er von 1979 bis 1993 die Funktion des Präsidenten des steirischen Tonkünstlerbundes aus.

 

Für die Marktgemeinde Gratkorn komponierte Karl Haidmayer anlässlich des Millenniums seine 15. Sinfonie "Gratkorn 2000". Diese Sinfonie wurde am 21.10.2000 mit dem Orchester der Musikschule verstärkt durch Mitglieder des Grazer Symphonischen Orchesters unter der Leitung von Karlheinz Pöschl in der Basilika Rein aus der Taufe gehoben. In Anerkennung um seine Verdienste wurde der Konzertsaal der Musikschule nach „Karl Haidmayer Saal“ benannt.



Karl Haidmayer


Als Bürgermeister der Marktgemeinde Gratkorn ist es mir eine große Ehre Prof. Karl Haidmayer, einem bemerkenswerten Komponisten und Musikwissenschaftler, zu seinem 93. Geburtstag gratulieren zu dürfen.

Karl Haidmayer ist eine prägende, in jeder Hinsicht inspirierende Persönlichkeit des zeitgenössischen Musiklebens, der auch in der Geschichte unserer Gemeinde unübersehbar und unüberhörbar Spuren hinterlassen hat: Denn anlässlich des Millenniums komponierte Karl Haidmayer für Gratkorn seine 15. Sinfonie "Gratkorn 2000". Diese Sinfonie wurde am 21.10.2000 von Prof. Karlheinz Pöschl mit dem Orchester der Musikschule in der Basilika Rein aus der Taufe gehoben. In Anerkennung um die Verdienste von Karl Haidmayer wurde der Konzertsaal der Gratkorner Kunst- und Musikschule nach ihm benannt – der Karl Haidmayer Saal.

Bürgermeister Helmut Weber


* 1.5.1927 Hollabrunn/NÖ. Komponist und Pianist. Studierte an der Grazer Univ. Musikwissenschaft (bei H. Federhofer) und Kunstgeschichte (Dr. phil. 1952) sowie am Grazer Landeskonservatorium Klavier und Komposition, Klavier-Diplom in Bukarest 1953; Musikkritiker und freier Mitarbeiter bei Radio Graz; ab 1954 Lehrer für Theorie und Klavier am Steiermärkischen Landeskonservatorium, 1963 Lehrer für Musiktheorie an der neugegründeten Grazer MAkad. bzw MHsch., wo er 1972 ao. und 1976 o. Prof. wurde (1992 emeritiert), 1979–93 Präsident des Steirischen Tonkünstlerbundes; Präsident der Musikagitation Seeboden/K sowie des Kuratoriums der Dombrowski-Stiftung des Landes Steiermark. H. vertritt den „Standpunkt einer a-thematischen, wohl motivisch orientierten, frei tonalen, aber formal strengen Musik“. Charakteristisch für seinen Kompositionsstil ist die häufige Verwendung von Tritoni verbunden mit kirchentonaler (v. a. lydischer) Melodik. 

Quelle: Österreichisches Musiklexikon online


Karl Haidmayer hat anlässlich des Millenniums seine 15. Sinfonie "Gratkorn 2000" für Gratkorn komponiert. Diese Sinfonie wurde am 21.10.2000 mit dem Orchester der Musikschule verstärkt durch Mitglieder des Grazer Symphonischen Orchesters unter der Leitung von Karlheinz Pöschl in der Basilika Rein aus der Taufe gehoben. In Anerkennung um seine Verdienste wurde der Konzertsaal der Musikschule nach Karl Haidmayer Saal benannt.

15. Sinfonie - Karl Haidmayer

1. Satz - Allegro moderate

2. Satz - Scherzo - Trio Naira - Scherzo

3. Satz - Sostenuto

4. Satz - Presto An Diana

 

Alexanders Fuge

  • Bosko Petrovic – Vibra
  • Manfred Josel – Schlagzeug
  • Primos Grasic – Gitarre
  • Mario Mavrin – Bass
  • Ensemble der Musikschule

To Zagreb with Love

  • Bosko Petrovic – Vibra
  • Manfred Josel – Schlagzeug
  • Primos Grasic – Gitarre
  • Mario Mavrin – Bass
  • Ensemble der Musikschule

Green Lobster

  • Bosko Petrovic – Vibra
  • Manfred Josel – Schlagzeug
  • Primos Grasic – Gitarre
  • Mario Mavrin – Bass
  • Ensemble der Musikschule

Passacaglia

  • Franz Zebinger - Orgel
  • Karlheinz Pöschl - Altsaxophon
  • Manfred Josel - Schlagzeug

Zum Anhören bitte den gewünschten Titel auswählen.


Die 15. Sinfonie Gratkorn 2000 ist ein Auftragswerk der Marktgemeinde Gratkorn zum Millennium, angeregt durch den Kulturreferenten, Dirigenten und Musikschuldirektor Karlheinz Pöschl. Am 21. Oktober 2000 hob das Orchester der Musikschule Gratkorn, verstärkt durch Mitglieder des Grazer Symphonischen Orchesters, unter der Leitung des Musikschuldirektors, das Werk in der Stiftsbasilika Rein aus der Taufe.

Die Probenarbeit verfolgte der Komponist vorerst skeptisch: „Erste Probe, dürftige Besetzung, wenig Bläser“. Eine Woche später: „Gratkorn, erfreuliche Probe, das Werk bekommt langsam ein Gesicht.“ (aus dem Tagebuch des Komponisten)

Letztlich konnte sich das Ergebnis sehen lassen. Bernd Schmidt berichtete im Kulturteil der Kronen Zeitung vom 4.1.2001 über den, von Studierenden des interuniversitären Studienlehrgangs Elektrotechnik-Toningenieur der Technischen Universität und der Musikuniversität Graz, unter der Leitung von Dr. Gerhard Grabner, aufgenommenen Livemitschnitt: „Das durch Mitglieder der Grazer Symphoniker verstärkte Orchester der Musikschule Gratkorn unter dem Dirigenten Karlheinz Pöschl besorgte eine mustergültige und ambitionierte Wiedergabe. Da wird die Delikatesse der Haidmayer Partitur genussvoll ausgekostet...“ Haidmayers reizvolle Passacaglia, interpretiert von Karlheinz Pöschl (Altsaxophon), Franz Zebinger (Orgel) und Manfred Josel (Schlagzeug) beschließt die Compact Disc Classic meets Jazz in optimaler Weise. Fazit: Ein Hörvergnügen der besonderen Art.“